Rundumdenwasserturm

Für Ummendorf, Eilsleben und Wormsdorf

Wahrzeichen

Kindheitserinnerungen & Ausflüge

Der Wasserturm ist ein Wahrzeichen für die Einwohner von Ummendorf, Eilsleben und Wormsdorf. Schon von weitem sichtbar, ragt er imposant gen Himmel. Viele Kindheitserinnerungen werden mit dem Wasserturm verbunden, zu dessen Fuß man manchen Ausflug unternahm. Vor dem Zweiten Weltkrieg verkaufte der Wärter der Pumpstation an den Feiertagen Flaschenbier. Vor der Rettung des Wasserturmes führte nicht mal mehr ein Weg zum Wasserturm.

In der Magdeburger Börde

Er befindet sich zwischen dem Nördlichen Harzvorland und dem Norddeutschen Tiefland im Randgebiet der Magdeburger Börde. Hier im Allertal, mitten im Bundesland Sachsen-Anhalt, befinden sich die Orte Eilsleben, Ummendorf und Wormsdorf. Und genau dazwischen steht der Wasserturm. Westlich befindet sich der Bullenberg, mit 210 Meter die höchste Erhebung im Bördekreis und mit über 40 Windanlagen kaum zu übersehen. Etwa 4 Kilometer südlich von Wormsdorf liegt das Hohe Holz, ein ungefähr 1.500 Hektar großes Wald -und Erholungsgebiet.

 

 

Technische Daten

Baujahr: 1869-1872

Höhe: 24 Meter

Durchmesser in 5 Meter Höhe: 10 Meter
Wasserbehälter: 8 Meter Durchmesser 4 Meter Hoch

Material: Ziegelmauerwerk, Sockelmauerwerk aus Bruchstein, hölzerne Dachkonstruktion
Lage: ehemalige Bahnstrecke Eilsleben - Schöningen - Jerxheim
Zweck: Wasserversorgungsanlage für das Bahnbetriebswerk

Baudenkmal mit der Erfassungsnummer 094 97864

 

Geschichte

Die Geschichte des Wasserturmes begann am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Entwicklung der Eisenbahn ging sprungartig voran. Die Dampflokomotiven mußten größere Strecken zurücklegen und Wasser sollte in kurzer Zeit ergänzt werden. So reichte ein gewöhnlicher Tiefbrunnen nicht mehr aus. Für die Versorgung mit Brauchwasser wurde dann dieses Bauwerk errichtet. Ihm zugeordnet war die vorgeschaltete Pumpstation an der Aller, sowie das zugehörige Rohrsystem mit den 3 Wasserkränen im Bahnhofsgelände von Eilsleben. Einige Jahre machte der Wasserturm eine traurige Geschichte durch. Eigentlich noch ordentlich in der Bausubstanz, geriet er durch ein defektes Dach immer mehr in einen desolaten Zustand. An seine Rettung hatten in der Vergangenheit mehrere Bürger gedacht, aber zu viele Probleme wären zu bewältigen gewesen.

 

dampflok wasserturm

Zweigleisige Strecke

15. August 1872

Erster Eisenbahnzug

Der Wasserturm steht am Kilometerstein 173,o der Eisenbahnstrecke nach Völpke. Mit dem Bau der inzwischen stillgelegten Eisenbahnstrecke wurde im Jahre 1869 begonnen.

 

Eigentlich sollte die Trasse von Magdeburg nach Helmstedt über Erxleben verlaufen. Von Seiten der Alvensleber Gutsherren, die auch im Reichstag saßen, gab es aber häftige Proteste. Sie wollten ihre Landarbeiter nicht an die sich entwickelnde Industrie verlieren. So wurde eine etwas längere Variante über Eilsleben gewählt.

 

Eilsleben - Völpke - Schöningen

Zur schnellen Fertigstellung des Bahnbaus wurden Hunderte von Arbeitern, besonders aus der Mark, Westpreußen und Posen, beschäftigt. Dann aber kam der Krieg mit Frankreich und die meisten Arbeiter zogen mit ins Feld, der Bau ruhte. Nach dem Krieg mit Frankreich (1870/71) wurde Strecke von französischen Kriegsgefangenen weitergebaut. Am 15. August 1872 befuhr der erste Eisenbahnzug die zweigleisige Strecke. Erst danach begann man mit dem Bau der heutigen Hauptstrecke »Magdeburg-Eilsleben-Helmstedt-Braunschweig«.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Blick auf die Zuckerfabrik
(Abb. Blick Richtung Eilsleben vom Wasserturm - Zuckerfabrik)

Nach dem Zweiten Weltkrieg baute die Sowjetmacht die Strecke auf ein Gleis zurück. Aber auch danach wurde auf dem Gleis noch allerhand befördert. Die Gleise endeten nun aber kurz vor der innerdeutschen Grenze hinter der Völpker Brikettfabrik. Diese wurde bis 1991 durch die Reichsbahn bedient. Es wurde Rohbraunkohle aus Nachterstedt nach Völpke transportiert. Später wurde wieder Braunkohle im Völpker Tagebau gefördert. Angeschlossen war auch die Wachsfabrik und im Bahnhof Völpke der Güterbahnhof. Der gemischte Güter und Personenverkehr wurde in den 70iger Jahren eingestellt.

Alte Brücke(Abb. Nicht mehr vorhandene Eisenbahnbrücke zur Zuckerfabrik & nach Völpke in Eilsleben)

Ab 1985 wurde wieder Kohle von Nachterstedt zur Brikettfabrik gefahren. Hier entstanden auf dem Gelände der völlig veralteten Fabrik zwei Auftauhallen um auch im Winter ein Entladen der vereisten Kohle zu gewährleisten. Für heutige Verhältnisse war dort ein unvorstellbarer Zustand. Der Kohlenstaub lag teilweise 5 cm hoch. Dies war besonders bei Wind oder Regen Interessant. Die Völpker Strecke wurde sogar noch an das neue Eilsleber Stellwerk angeschlossen. 1993 wurde die Einsatzstelle Eilsleben geschlossen und der planmäßige Güterverkehr eingestellt. Mit dem Ausbau der B245 wurde 2003 eine Brücke in Eilsleben abgerissen, welche ein wiederaufleben der Strecke ausschließt.

 

Kauf des Wasserturmes 1999

Mit dem Kauf von der Deutsches Reichsbahn durch die Gemeinde Eilsleben wurde der Grundstein zur Sanierung gelegt. Der nächste Schritt war die Sicherung des Turmes gegen unbefugtes Betreten durch Verbotsschilder und Verriegelung der Eingangstür. Der aus Sicherheitsgründen vermauerte Aufgang zum Turm konnte danach freigestemmt werden. Die im Fundamentbereich gewachsenen Holundersträucher sowie der Gräserbewuchs wurden entfernt damit eine Austrocknung des Mauerwerks möglich wurde.

 

31. Januar 2000

Verein

Gründung und unser erstes Logo

Gründung unserer Interessengemeinschaft Wasserturm e.V. zur Rettung des Wasserturmes aus Mitgliedern des Heimatvereins Oberes Allertal e.V..

Rettet den Wasserturm

 

 

 

Erste Schritte - Dachsanierung

Mit zwei ABM-Kräften wird die Sanierung des Daches vorbereitet. Auch die Wendeltreppe und der Sandsteinsockel wird in Schuss gebracht. Am 18. August 2001 wird der Wasserturm eingerüstet und am 20. Oktober 2001 wird die alte Dachspitze (Laterne) zur Restaurierung am Boden abgesetzt. Nun beginnt die eigentliche Dachsanierung. Am 7. November 2001 wird die Richtkrone aufgesetzt, aber schlechtes Wetter und ein aufgeweichter Acker verhindern das Aufsetzen der Dachspitze. Die Kosten für das Gerüst wachsen. Im Dezember 2001 wird dann endliche die Dachspitze aufgestetzt.

 

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